Rezension zur Ausstellung Transluzid

In dieser Ausstellung zeigt sie eine Serie von Menschenbildern, einfache Menschen, Ältere, Frauen und Männer, die aber eine gemeinsame Perspektive aufweisen: Sie sind von der Rückenansicht her dargestellt und wenden dem Betrachter die Kehrseite zu.

Dennoch vermeint man Charakter und Persönlichkeit deutlich zu erkennen, da diese eindrücklich lesbar erscheinen: In Körperhaltung und Kleidung, in Blickrichtung und Pose. Aus dieser ungewöhnlichen Perspektive scheint man vertiefende Erkenntnis zu gewinnen, etwa aus der Einsicht, wie sehr menschliche Charakterzüge längst nicht nur aus Gesichtern ablesbar, sondern auch in unserer Körperlichkeit eingeschrieben sind.

Durch die zeichnerische und malerische Überlagerung der Figuren entsteht der Anschein von Transparenz und reflektiert so die Ambivalenz von Durchsichtigkeit und Undurchsichtigkeit in unserer globalisierten Welt, ein Verlangen nach mehr Transparenz in Kommunikation und Politik einerseits und der Verlust von Privatsphäre andererseits.