Rezension zur Ausstellung Gelebte Leben

GELEBTE LEBEN

Behutsam auf Distanz aber mit liebevollem Auge bildet  Elisabeth Frei  Gestalten auf  betagten Lebenswegen ab. Weil sie dem Horizont entgegen schreiten, bleibt uns deren Antlitz verwehrt. Als Betrachter können wir sie nur begleiten und uns in sie hineinfühlen. Es sind ausgeformte, unbeeinflussbare Identitäten, die dabei sind ihre Körperlichkeit zu vergeistigen und sich dem Wesenhaften hinzuwenden.

Gerade weil sie das Gesicht – also die Maske -  nicht zeigen,  erscheinen sie uns authentisch. Bei manchen wird durch die Körperhaltung die Innenwelt spürbar, als Zeichen der Menschwerdung und des Vergehens, - bei anderen ist es der Hintergrund des Bildes, der die Lebensabschnitte verklärt und wehmütig preisgibt, indem er sie ausmalt und vervollständigt.

Fotogramme, Schriften, archivierte Daten schimmern durch.

Sind die Figuren also wandelnde Archive, nur Gedächtnisträger der Vergangenheit?

Ob Projektionsfläche seelischer Zustände mit Erinnerungen an geliebte Mitmenschen - oder innere Leinwand schwindender Gefühle - wiederum ist es das Thema der Zeit, das die Malerin in Bann zieht.

Auf dem angedeuteten Weg zwischen Vergangenem und Zukünftigem lässt die Künstlerin uns Wünsche und Erwartungen symbolisch erahnen, um uns das Nahen des Fluchtpunktes an der imaginären Horizontlinie – wo alle Menschen eines Tages sich treffen -  als des Tages Neige spüren zu lassen.

Georg Demetz

Recenzione della mostra Vite vissute

VITE VISSUTE

Con occhio amorevole ma discreto Elisabeth Frei inquadra e ritrae personaggi nei loro attempati cammini esistenziali. Siccome procedono verso l’orizzonte i loro volti ci rimangono celati. Osservandoli possiamo però accompagnarli idealmente e immedesimarci in loro e forse, proprio perché non ci rivelano il viso, cioè la maschera, essi ci appaiono autentici.  

Si tratta di identità omogenee in procinto di sublimare l’aspetto fisico e dirigerlo verso l’essenziale.  

Presso alcuni la postura del corpo ci permette di percepire il carattere individuale in quanto simbolo del effimero divenire umano,- presso altri è lo stesso  sfondo del quadro a completarne il senso aggiungendovi fotogrammi, scritte e dati personali.

Sono dunque archivi ambulanti, soltanto tracce della memoria del passato?

Sia che si tratti di proiezioni psichiche con riferimenti biografici a persone care - oppure di schermi interiorizzati con immagini evanescenti,- il tema che affascina la pittrice è la cognizione del tempo.

Sulle tracce del percorso tra passato e presente l’artista ci fa intuire simbolicamente desideri e speranze per farci sentire l’avvicinarsi di quella soglia all’orizzonte – dove per ogni atto umano  cala il sipario.

Georg Demetz